Die grüne Denke der Ariane Sommer
Ariane Sommer – „The Sexiest Vegetarian alive“ im Zurheide-Interview
Genügt es nicht, ein begehrtes Cover-Model und It-Girl zu sein: Muss man dann auch noch Erfolgs-Autorin, Journalistin, Wellness-Guru, Unternehmerin und Umwelt-Aktivistin werden, um später auf Pressekonferenzen so wortgewandt zu dozieren wie ein Harvard-Professor? Ariane Sommer lässt den Betrachter ein wenig frösteln. Die Deutsch-Amerikanerin ist von allem einen Touch „too much“: zu blond, zu klug, zu sexy, zu perfekt – und vielleicht auch einen Tick zu privilegiert. Tochter des deutschen Botschafters in Madagaskar, Nichte des Zeit-Herausgebers Theo Sommer und von Natur aus so makellos, als wäre sie soeben einem Pop-Art-Bild von Roy Lichtenstein entstiegen oder einem kitschigen Tagtraum von Jeff Koons. Doch solche Klischees kolportiert sie nicht selbst: Es sind die Paparazzi, deren heißen Atem sie noch heute im Nacken spürt. Es ist die Boulevardpresse, für die sie am liebsten auf ewig das Schoko-Luder im Sahne-Bad geben soll. Es ist die Öffentlichkeit, die sich in schwülen Fantasien ergeht, angeheizt durch Presentings wie die legendäre PETA-Kampagne, auf der sie im Eva-Kostüm posiert und zur „Sexiest Vegetarian alive“ nominiert wird. Wir rollten den grünen Teppich aus, um die Vegan-Venus ins Visier zu nehmen, fanden erwachsenen Chic statt laszivem Blick, Achtsamkeit statt Allüre und Substanz statt Bluff.